bwg0051 4 pl 137 lsw 2509 Geschichte/Extremismus/ Grüne wollen Runden Tisch und Studie zu Radikalenerlass Stuttgart (dpa/lsw) - Die Grünen-Landtagsfraktion will einen Runden Tisch mit den Betroffenen des Radikalenerlasses bilden und anschließend das Thema wissenschaftlich aufarbeiten lassen. Damit sei es möglich, auf die Forderungen der Vertreter der vermeintlichen oder tatsächlichen Staatsfeinde in den 70er Jahren zu reagieren, sagte der Grünen-Innenpolitiker Uli Sckerl am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Die Initiative "40 Jahre Radikalenerlass" hatte im Januar Briefe an die Landtagsabgeordneten verschickt, in der sie eine Entschuldigung, eine Rehabilitierung, in Einzelfällen eine Entschädigung und eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Berufsverbote verlangt. Nach Angaben des Sprechers der Gruppe, Klaus Lipps, kamen die meisten Antworten von der Grünen-Fraktion. In den 70er Jahren konnte nur Beamter sein und werden, wer für die freiheitlich demokratische Grundordnung eintrat. Folge waren laut der Initiative 11 000 offizielle Berufsverbotsverfahren. Mehrere Hundert davon gab es in Baden-Württemberg. Betroffen waren viele Lehrer.