Frank Bsirske und Wolfgang Rose fordern von Finanzminister Eichel: Schluss mit dem Berufsverbot für Uwe Scheer!Frank Bsirske und Wolfgang Rose, der Bundes- und Landeschef der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, haben Finanzminister Hans Eichel aufgefordert, ein Opfer der Berufsverbotepolitik der 70er und 80er Jahre zu rehabilitieren: Der Hamburger Zöllner Uwe Scheer soll wieder Beamter werden. Als besonders skandalös bewerteten Bsirske und Rose die neuerliche Argumentation der Oberfinanzdirektion, die Kandidatur für die Regenbogen-Liste zur Bürgerschaft 2001 spreche gegen Scheers Verfassungstreue.
Uwe Scheer war im Mai 1985 vom Dienst bei der Zollverwaltung Hamburg suspendiert worden, weil er 1978 und 1982 beiden Wahlen zur Bezirksversammlung in Hamburg für die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) kandidiert hatte. 1992 musste der Zollobersekretär aus dem Beamtenverhältnis ausscheiden und wurde als Angestellter eingruppiert – mit erheblichen Nachteilen. Das Hanseatische Oberverwaltungsgericht (OVG) hatte im Dezember 2001 entschieden, die Oberfinanzdirektion müssen nach „pflichtgemäßem Ermessen“ über die damalige Sanktion neu entscheiden. Besonders wies das Gericht auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte hin, das ein ähnliches Berufsverbot als menschenrechtswidrig eingestuft hatte. Bsirske und Rose fordern nun den Chef der Oberfinanzdirektion, Bundesfinanzminister Eichel, auf, Scheer wieder in das Beamtenverhältnis zu übernehmen. Der staatliche Umgang mit dem heute 62-jährigen Kollegen habe „Unverständnis und vielfältige Proteste“ ausgelöst. |
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